Phrygischer Weg: Tag 3, von der Schäferhütte nach Alanyurt

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Gebiet  Anatolien (Türkei)
Startpunkt Schäferhütte (1540 m)
Gesamtanstieg 200 m Anstieg, 320 m Abstieg
Gesamtstrecke 11 km
Anspruch einfach (T2, Wandern)
Datum 11. Mai 2023 (Do.)
   
Route Schäferhütte Duraklar Alanyurt

 

Bild 1:

Die ganze Nacht habe ich den Welpen um die Hütte streichen gehört. Ich will ihn nicht füttern, auch aus Sorge, dass ich ihn dann nicht mehr loswerde. Aber irgendwann am Morgen ist er verschwunden - vermutlich zurückgekehrt zu seiner Herde, die an diesem nebelverhangenen Morgen schon wieder die Wiese bevölkert.

 

Bild 2:

Die Schafherde samt Esel und Schafhirte

 

Bild 3:

Eine einfache Wasserstelle mittels Schlauch ist bequemerweise ebenfalls direkt am Haus eingerichtet.

 

Bild 4:

Ich verschließe nun die Tür der Hütte und begebe mich auf die heutige kurze Etappe, die mich (nur) bis Alanyurt führen soll. Direkt auf der Wiese hinter der Hütte in etwa 200 m Entfernung befindet sich bereits der nächste Brunnen.

 

Bild 5:

Blick auf die grün bewachsenen Felsen; wie an den Fahrspuren zu erkennen ist, bewältigt der Traktor auch solch schwieriges Gelände.

 

Bild 6:

Der Weg führt nun zunächst hoch zu einem Pass auf 1600 m Höhe. Faszinierende helle Felsformationen lassen mich trotz des tiefhängenden Nebels staunen.

 

Bild 7:

Faszinierende Tufffelsen

 

Bild 8:

Faszinierende Felsen

 

Bild 9:

Faszinierende Felsen

 

Bild 10:

Faszinierende Felsen

 

Bild 11:

Faszinierende Felsen

 

Bild 12:

Der Weg führt nun steil über baumfreies Gelände hoch zu dem erwähnten Pass, auf dem ein von Steinen gesäumter windgeschützter Lagerplatz errichtet ist. Nach der Passhöhe führt ein im oberen Teil felsiger Weg steil hinab in ein weites Tal mit einigen Gebäuden im Zentrum.

 

Bild 13:

Auf der Hochlandwiese im Tal trifft der Wanderer wieder auf eine kleine Ansiedlung, die aber momentan zu der frühen Jahreszeit wohl (noch?) nicht bewohnt ist.

 

Bild 14:

Ein Felszahn ragt aus dem Gelände.

 

Bild 15:

Der Felszahn

 

Bild 16:

Der Felszahn

 

Bild 17:

Der Felszahn

 

Bild 18:

Der Felszahn

 

Bild 19:

Durch das Tal fließt ein kleiner Bach, an deren Ufer wiederum eine Reihe gerade austreibender Weiden stehen.

 

Bild 20:

 

Bild 21:

Einige Meter von den Bauernhäusern entfernt befinden sich einige baufällig erscheinende, alte Gebäude, die möglicherweise solange sie nicht verfallen als Unterschlupf für die Tiere dienen.

 

Bild 22:

Typische Vegetation abseits der gepflegten Wiesen

 

Bild 23:

Immer wieder trifft man auf Pilzansammlungen, wie hier dem eindrücklichen Hexenring

 

Bild 24:

Königskerzen mit ihren krautig-silbrigen Blättern und Bodenrosetten sind ebenfalls häufig zu sehen.

 

Bild 25:

Am unteren Talende trifft der Wanderweg auf eine Fahrstraße, aber der Phrygische Weg nimmt den malerischen Weg entlang einer antiken Wagenroute, von der aber nur noch gelegentlich Spuren zu erkennen sind.

 

Bild 26:

Auch diese Felsformation und die darin enthaltenen Höhlen wird von Schafhirten genutzt.

 

Bild 27:

Bewegt man sich nur ein paar Meter von dem Fahrweg weg, so blickt man in eine zunehmend tiefer werdende Schlucht.

 

Bild 28:

Der Pfad selber verläuft zunächst hauptsächlich durch dichten Kiefernwald.

 

Bild 29:

Bald tauchen unterhalb der rechten Flanke immer wieder faszinierende Felsformationen auf.

 

Bild 30:

Hier scheint auch rege Abbautätigkeit geherrscht zu haben.

 

Bild 31:

Immer noch herrscht Nebel, aber bereits von Weitem lässt sich erkennen, welch atemberaubender Abschnitt vor dem Wanderer liegt.

 

Bild 32:

Wagenspuren

 

Bild 33:

Felsgebilde

Die Wanderroute quert nun die Asphaltstraße, die von Alanyurt nach Catagil führt.

 

Bild 34:

In dem steil abfallenden Gelände schaut man immer wieder auf die Kronen der niedrigen Kiefern. Diese hier ist mit einem momentan nicht besetzten Nest ausgestattet.

 

Bild 35:

Immer wieder schauen aus den Lücken, die der Wald bietet, eindrucksvolle senkrechte Wände hervor.

 

Bild 36:

 

Bild 37:

Teilweise weisen die Felsen bereits durch Erosion gebildete Löcher auf.

 

Bild 38:

Ein kleiner Durchbruch

 

Bild 39:

 

Bild 40:

 

Bild 41:

Während bisher die Schlucht entweder von kahlen Felsen oder durch dichten Bewuchs gekennzeichnet war, haben sich im weiteren Verlauf des Tales fruchtbare Ebenen gebildet, die auch bewirtschaftet werden. Aus diesen Wiesen und Feldern ragen immer wieder bizarre Felsgebilde empor. Teilweise sind auch von Menschen gemachte und benutzte Höhlen zu erkennen.

 

Bild 42:

Die Wiesen

 

Bild 43:

Felsgebilde umsäumt von fast ebenen, fruchtbaren Wiesen.

 

Bild 44:

Felsgebilde mit Höhle

 

Bild 45:

Die fruchtbare Ebene

 

Bild 46:

 

Bild 47:

 

Bild 48:

Wiesen und Felsen

 

Bild 49:

Der Nebel hat sich in einen dichten Dunst verwandelt.

 

Bild 50:

Immer wieder bieten sich faszinierende und fotogene Motive

 

Bild 51:

 

Bild 52:

Auch hier finden sich die tief eingegrabenen Wagenspuren.

 

Bild 53:

 

Bild 54:

 

Bild 55:

 

Bild 56:

An einem gut begehbaren Ausläufer bietet sich eine ausgiebige Rast mit grandiosem Rundblick an.

Blick von meiner Raststelle nach Osten. Unklar ist, wo in diesem Labyrinth an Felsen der Weiterweg verlaufen soll. Im weiteren Verlauf zeigt sich, dass der Weg zunächst in einen Canyon absteigt, um dann auf der anderen Seite die Anhöhe auf der linken Bildseite zu erklimmen. Doch die Wegsuche erweist sich alles andere als einfach.

 

Bild 57:

Die Bilder bis Nr. 83 (!) zeigen weitere Eindrücke von dieser Pausen-Warte aus, was die Einmaligkeit dieser Stelle eindrücklich belegt.

 

Bild 58:

 

Bild 59:

 

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Bild 61:

 

Bild 62:

 

Bild 63:

 

Bild 64:

 

Bild 65:

 

Bild 66:

 

Bild 67:

 

Bild 68:

 

Bild 69:

 

Bild 70:

 

Bild 71:

 

Bild 72:

 

Bild 73:

 

Bild 74:

 

Bild 75:

Kurz vor dem Abschied von meinem Rastplatz lässt sich ein Distelfalter nieder.

 

Bild 76:

 

Bild 77:

Auch in meiner Nähe locken prächtige Felsgebilde.

 

Bild 78:

Malerische Felsgebilde auf der anderen Canyonseite

 

Bild 79:

Eine einsame Kiefer hat sich im blanken Felsen verankert. Wie weit seine Wurzeln wohl in die Tiefe reichen mögen?

 

Bild 80:

Plötzlich zieht ein Schwarzstorch-Pärchen seine Kreise durch die Luft und schraubt sich in der Thermik über den erhitzten Felsen rasch in schwindelerregende Höhen (die Sonne hat sich inzwischen blicken lassen).

 

Bild 81:

Das charakteristische Flugbild eines Schwarzstorches

 

Bild 82:

Schwarzstorch

 

Bild 83:

Meine Raststelle, etwas vor der grellen Sonne geschützt, aber man wird gepiesackt von unzähligen Kiefernnadeln sowie krabbelnden Ameisen.

 

Bild 84:

Nach dem Abstieg in den Canyon verliert sich der Weg und ich versuche den Hang zu queren, um irgendwann wieder auf eine Spur zu stoßen. Bald wird mir aufgrund des steilen Geländes klar, dass ich die falsche Richtung eingeschlagen habe. Aber ich habe jetzt zumindest freie Sicht auf die Steinpyramiden.

 

Bild 85:

Steinpyramiden, teils mit Steindeckel

 

Bild 86:

Steinpyramiden, teils mit Steindeckel

Nachdem ich endlich auf eine Wegspur gestoßen bin, erklimmt der Weg die Anhöhe und führt dann auf abwechslungsreichem Wege zum kleinen Dorf Duraklar.

 

Bild 87:

Die Häuser von Duraklar

 

Bild 88:

Duraklar

 

Bild 89:

Kein Anblick für empfindsame Seelen: Ein Schaf hat hier sein Leben aushauchen müssen.

 

Bild 90:

Das geschlachtete Schaf

 

Bild 91:

Auch hier ist natürlich ein Dorfbrunnen vorhanden.

 

Bild 92:

Ich durchquere in einem großen Bogen das Dorf, um wieder auf die Wegspur zu stoßen, die oberhalb des Dorfes vorbeiführt. Hier ist sogar ein wenn auch etwas kränklicher Wegweiser aufgestellt.

 

Bild 93:

Eine Schotterpiste, wenig benutzt, führt nun zu meinem heutigen Etappenziel, dem etwas größeren Alanyurt.

 

Bild 94:

Apfelblüte

 

Bild 95:

Apfelblüte

 

Bild 96:

Schafherden

 

Bild 97:

Auch hier wacht ein Kangal über die Herde, verspürt aber anscheinend keine Bedrohung durch den Wanderer, denn er bleibt stumm.

 

Bild 98:

Schotterstraße durch den Tuffstein.

 

Bild 99:

Kurz vor Alanyurt verlässt der Wanderweg die Schotterstraße und führt in steilem Abstieg hinunter nach Alanyurt.

 

Bild 100:

Auch in Alanyurt zeugen Wegweiser vom Phrygischen Weg.

 

Bild 101:

Ursprünglich angedacht war es, am heutigen Tag in oder um Selimye zu übernachten. Aufgrund sehr herzlicher Begegnungen in Alanyurt ist es mir gar nicht mehr möglich, eine Übernachtung vor Ort auszuschlagen. Zunächst bin ich einmal sehr froh, in Alanyurt einen "Market" vorzufinden, in dem ich meine Vorräte aufzufrischen hoffe. Natürlich ist dann mit Einkaufen und Weiterziehen nichts zu machen. Im Laden befinden sich neben dem Eigentümer zwei weitere Männer, die sich sofort an dem Gast interessiert zeigen. Der Jüngere will sein Englisch anhand Google-Translate üben, was aber nur leidlich gelingt. Der ältere Herr erweist sich als ehemaliger Gastarbeiter, der in den Neunziger Jahren mal mehrere Jahre in Darmstadt gearbeitet hatte. Das allein reicht für eine gewisse Sympathie aus, die aber dann noch gesteigert wird, als wir bemerken, dass wir beinahe gleich alt sind. Auch hier hindert die Sprachbarriere ein näheres Kennenlernen bzw. Gedankenaustausch.

Aber der sympathische Herr setzt nun - von mir unbemerkt - eine Maschinerie in Gang, wie ich sie in der Gegend mehrmals erleben sollte. Nach einer halben Stunde, die natürlich mit Teetrinken und anderen Erfrischungsgetränken verbracht wird, erscheint ein junger Mann, der perfekt Deutsch spricht. Es stellt sich heraus, dass er hier, nicht zuletzt wegen der anstehenden Präsidentenwahl, aus Deutschland zu Besuch in seiner Heimat angereist ist. Er und seine Familie haben ihr Mittagessen gerade beendet und da noch genügend übrig geblieben ist, lädt er mich zu einem späten Mittagessen mit Hähnchen, Bohnen und Reis ein. Nach dem unerwarteten und hochwillkommenen Mahl führt mich seine Frau zurück ins Dorf und weiter zur nächtlichen, wiederum freien Unterkunft.

 

Bild 102:

Die Unterkünfte sind in der Regel mindestens mit einem Porträt des Staatengründers Mustafa Kemal Pascha, genannt Atatürk, dem Vater der demokratischen modernen Türkei, ausgestattet.