So. 20.05.2007 Bergell: Lägh da Cavloc | Impressum und Datenschutz
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So. 24.6.2007 Rietstöckli |
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Gebiet | Glarnerland (Schweiz) |
Startpunkt | Elm (Talstation Lift, 1000 m) |
höchster Punkt | 2117 m |
Gesamtanstieg | 1100 Höhenmeter |
Gesamtstrecke | 5:00 h |
Anspruch | einfach (T2, Bergwandern) |
Datum | 23.06.2007 (Sa.) |
Route | Elm (Talstation Lift, 1000 m) → Ämpächli → Chüeboden (1535 m) → Chüebodensee (2050 m, Sattel: 2117 m) → Nüenhütten → Elm |
Bild 1:
Ich möchte wieder einmal ein Wochenende in den Bergen verbringen, aber auch am zweiten Tag zur Wandergruppe dazu stoßen, die eine Tour ausgehend vom Linthal unternehmen will. So packe ich meine Siebensachen, einschließlich des Zeltes, und fahre nach Elm, dem Paralleltal zum Linthal, so dass ich am nächsten Tag nur eine kurze Fahrt haben werde.
Die Gegend selbst wirkt eher verschlafen und liegt - recht abgelegen - fast am Ende des Tales. Ich kenne die Gegend nicht, aber wir waren bereits einmal genau in der Mitte zwischen Linthal und Elm unterwegs, als wir zur Leglerhütte via Wildmadfurggeli aufgestiegen waren. Der Wanderweg vom Stausee Garicht nach Elm ist eine beliebte Tageswanderung, für den extra Busse eingerichtet wurden, die die Wanderer wieder zum Ausgangsort zurück bringen, Berg- und Talfahrt für die Bergbahnen inbegriffen.
Ich möchte jedoch eine Rundtour unter Umgehung der Seilbahnen unternehmen. Trotzdem parke ich auf dem Parkplatz an der Talstation kurz hinter Elm.
Direkt an der Talstation kommt mir eine Herde Schafe entgegen und ich werde weggescheucht, um die Tiere nicht zu verängstigen. Anschließend geht es zunächst auf einem eher eintönigen Fahrweg langsam in die Höhe. Da ich jedoch erstmals meine neue Kamera dabei habe und ihre Funktionen noch nicht sehr beherrsche, komme ich anfangs insgesamt nur langsam vorwärts.
Die Seilbahn fährt ohne mich. Das macht aber nichts aus, da das Wetter sowieso unsicher ist und ich nicht in den Nebel fahren möchte.
Häuser bei der Talstation
Bild 2:
Ein Schmetterling ist mein erstes "Opfer" (Violetter Feuerfalter ?).
Bild 3:
Die erste Mahd ist angesagt, Knochenarbeit in dem steilen Gelände.
Bild 4:
Blick übers Tal hinweg zum gegenüber liegenden Gipfel, dem Fanenstock (2235 m)
Bild 5:
Braunauge, der sich an einem sonnigen Felsen aufwärmt.
Bild 6:
Fanenstock (2235 m)
Bild 7:
Gipfelregion des Fanenstock
Bild 8:
Wald-Geißbart
Bild 9:
Distel
Bild 10:
Grünliche Waldhyazinthe
Bild 11:
Blick ins Tal bei Elm. In dem Wäldchen hinten am Ende der großen Grünfläche liegt der Campingplatz, auf dem ich übernachten werde, hundert Meter dahinter (vor der Hochspannungsleitung) der Parkplatz der abenteuerlichen Seilbahn Richtung Martinsmadhütte.
Lange Zeit habe ich an einer Stelle verharrt, um dort Blüten und Pflanzen zu fotografieren. Jetzt ist es an der Zeit weiter aufzusteigen. Bald erreiche ich eine Kreuzung, an der ich zum ersten Mal anderen Menschen begegne. Diese kommen wohl von der Berdstation Ämpächli herüber.
Nahe der Wegkreuzung begeistern ein Tierliweg und eine Feuerstelle Jung und Alt.
Bild 12:
Ein offenes Buch für Geologen ist diese Bergflanke.
Bild 13:
Nun muss ich mich entscheiden, ob ein Weitergehen wegen des schlechten Wetters sinnvoll ist. Ich bejahe das und hoffe, dass ich immer noch umkehren kann, dass sich aber das Wetter mit zunehmender Erwärmung auch etwas bessern könnte, alles Indizien für bescheidenen Optimismus.
Der Weg quert nun auf etwa 1500 m Höhe bei Chüenz einen Bergbach und steigt dann in der Flanke bei extrem rutschigem und durchnässten Untergrund steil an. Im Hang selbst versuchen mir ein paar Kühe den Weg zu versperren. Ich kann aber genau so stur sein wie sie!
Banger Blick nach oben auf die Rinne, die der Bach ausgewaschen hat, vielmehr insbesondere auf die Nebelschwaden.
Bild 14:
Großblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora)
Bild 15:
Die Fettkräuter haben einen deutlichen Wachstumsvorsprung vor den Gräsern.
Bild 16:
Der Weiterweg verläuft über diesen Hang.
Bild 17:
Schon wieder der Fanenstock
Bild 18:
Verblühte Küchenschelle, von Tautropfen benetzt
Bild 19:
Und bald ist der Chüebodensee erreicht. Der Wegweiser nennt die Gegend den Seeboden (2070 m).
Bild 20:
Der Chüebodensee, malerisch gelegen, aber heute ist es einfach etwas zu ungemütlich zum länger Verweilen
Bild 21:
Chüebodensee
Bild 22:
So mache ich mich wieder auf den Weg, 50 Höhenmeter sind noch bis zum Sattel zu überwinden.
Blick zurück zum Chüebodensee
Bild 23:
Blick von der für heute höchsten Stelle zum Chüebodensee. Denn es lohnt sich nicht, zum Wildmadfurggeli aufzusteigen, da dort oben immer noch dichter Nebel vorherrscht.
Bild 24:
Die steilen Grashänge Richtung Süden (Schabell)
Bild 25:
Schabell
Bild 26:
Steil und schnell geht es nun abwärts.
Eines der Glarner Künstlerbilder, Bedeutung unbekannt. Pfeil und Bogen: Symbol der Wehrhaftigkeit?
Bild 27:
Im Rückblick wird klar, dass ich mich in einem Winterskigebiet befinde. Die abgefahrenen Hänge sind mit Schutzmatten bedeckt, die möglichst schnell die Grasnarbe wiederherzustellen versuchen.
Hier oben führt irgendwo der Weg weiter zum Wildmadfurggeli.
Bild 28:
Berg-Hauswurz
Bild 29:
ich bin nun schon bis zum Oberen Ämpächli, das gerade aufgerüstet und schon für den nächsten Wintereinsatz vorbereitet wird, abgestiegen. Aber es ist noch zu früh (und zu eintönig) einfach auf der Straße übers Ämpächli nach Elm abzusteigen. So wähle ich mir einen Umweg, der weit ausholt und ein Stück weit mit der Aufstiegsroute zum Kärpf identisch ist.
Nach der Munggä Hüttä beim oberen Ämpächli ist zunächst der Skilift und dann auch eine hölzerne Brücke über den Steinibach zu queren.
An der Brücke ist der Nässe liebende Hahnenfuß schon verblüht.
Bild 30:
Bild 31:
Blumenwiesen säumen den Weg.
Bild 32:
Blick hinüber zum unbenannten Talschluss, der zum Panixerpass hoch führt. Der Wanderweg ist deutlich zu erkennen.
Bild 33:
Bild 34:
Bild 35:
Bild 36:
Nun führt der Weg um den Berg herum (Bischofsmatt), und ein neuer Taleinschnitt wird sichtbar. Er wird vom Bischofbach durchflossen und beherbergt den nicht gerade unschwierigen Anstiegsweg zum Kärpf.
Eine Schafherde hat eine markante Figur in den gegenüber liegenden Hang gefressen. Auch schwarze Schafe sind natürlich darunter.
Bild 37:
Überall rinnen Bäche und Wasserfälle die Hänge hinunter.
Bild 38:
Kaum sichtbar ist der abbiegende Querweg, da wenig begangen und noch nicht gemäht. Bald stoße ich beim Abstieg auf den Kärpfweg. Von hier aus nehme ich aber den Abstiegsweg nach Elm.
Der Weg führt nun steil nach unten. Bald gehe ich an einem eingezäunten Gehege entlang, in dem eine ganze Herde Ziegen gehalten wird. Die Ziegen sind sehr neugierig und hoffen darauf, gefüttert zu werden.
Ziegen können sich auch von Rinde ernähren, der sichere Tod für die jungen Ahornbäumchen.
Bild 39:
Bald bin ich ganz unten im Tal angelangt und brauche nur noch den Rest bis zur Talstation des Liftes zu laufen, wo gerade einige Busladungen mit Massen von Menschen angekommen sind.
Dann geht es per Auto weiter zum Campingplatz. Der völlig von Wald umschlossene Zeltplatz ist außerordentlich primitiv mit nur zwei, aber immerhin frisch gemähten Plätzchen und einem winzigen Waschraum und Klo, aber für meine Bedürfnisse völlig ausreichend. Die fünf Franken, die er pro Nacht kostet, kann ich bei der Tourist-Information erst einige Wochen später abgeben, als ich wieder mal in der Gegend bin.
Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang um etwa sechs Uhr hat sich der Nebel schon fast vollständig verzogen, und es kündigt sich ein makelloser Tag an.
Sichtbar wird auch erstmals der Gipfel des Kärpf.