Sa. 30.08.2008 Jöriseen | Impressum und Datenschutz
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Di. 9.9.2008 Lauchwis |
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Gebiet | Graubünden (Schweiz) |
Startpunkt | Flüelapass (ca. 2300 m, P) |
höchster Punkt | 3147 m |
Gesamtanstieg | 900 Höhenmeter |
Gesamtstrecke | 4:30 h |
Anspruch | einfach (T2, Bergwandern) |
Datum | 31.08.2008 (So.) |
Route | Flüelapass (ca. 2300 m, P) → Schwarzhornfurgga (2883 m) → Schwarzhorn (3147 m) → Schwarzhornfurgga →Gletscher Radönt → Ebene Radönt → Lüsis → Flüelapass |
Dies ist die letzte Wanderung der 2 1/2 - Tagestour rund um den Flüelapass. Noch im Dunkeln wache ich auf, mache mir einen wärmenden Kaffee und baue dabei bereits das Zelt ab. Ich fahre zum Flüelapass hoch und lasse das Auto dort am Straßenrand stehen. Erstaunlicherweise ist der kleine Parkplatz schon ganz voll, wahrscheinlich mit Übernachtungsgästen, und ich muss auf einen Nebenplatz ausweichen. Ein bisschen gewärmt durch die Autoheizung ziehe ich mich um und bereite den Rucksack vor. Dann kanns losgehen.
Bild 1:
Sonnenaufgang über dem Flüelapass. Die Sonne steigt gerade aus der Nebelschicht empor.
Richtung Osten sitzt Nebel in den Tälern unterhalb von 2000 Metern. Mal sehen, wie sich das Wetter an diesem letzten Tag der Flüela-Tour entwickeln wird. Noch sieht es recht vielversprechend aus.
Bild 2:
Im Osten wird das Flüela Wisshorn, das bereits den Blick am Vortag von den Jöriseen aus dominiert hatte, von den ersten Sonnenstrahlen beschienen.
Bild 3:
Schon bald zweigt der Weg, der zur Grialetschhütte führt, ab. Ich bleibe auf dem eingeschlagenen Weg in westlicher Richtung. Das Ziel, das Schwarzhorn, ist - in Gold getaucht - bereits in der Ferne zu sehen.
Der Weg führt von hier aus immer am bewachsenen Hang entlang, gewinnt dann bei einem Geröllfeld an Höhe und erreicht schließlich die bei dem Schneefeld gelegene Schwarzhornfurgga, bevor er sich nach Norden Richtung Gipfels wendet. Mein erster "richtiger" 3 000er soll es also heute werden.
Bild 4:
Das Zwischenziel vor dem Anstieg auf das Schwarzhorn ist die Schwarzhornfurgga (kleines Schneefeld rechts, 2883 m). Links der Radüner Rothn, ebenfalls ein 3000er-Gipfel. Der Aufstiegsweg führt in etwa am rechten Bildrand entlang, der Rückweg wird auf dem Rücken der hoch aufgetürmten Endmoräne in der linken Bildmitte verlaufen.
Bild 5:
Noch weit vom Gipfel, geschweige denn vom erwähnten Zwischenziel entfernt, bemerke ich höchst erstaunt viele sich bewegende Pünktchen auf dem Gipfelplateau. In der Tat - ich werde trotz der frühen Morgenstunde nicht der erste Gipfelstürmer sein. Wie es sich später herausstellt, hat ein Trupp Schüler anscheinend die Nacht unterhalb des Gipfels verbracht, um den Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu erleben.
Zoomaufnahme des bevölkerten Schwarzhorngipfels, noch immer ins goldene Morgenlicht getaucht.
Bild 6:
Glockenblume im Morgentau
Bild 7:
Blick nach Südwesten: In den Nordflanken der Berge sind Reste von eher kleinen Gletschern zu erahnen.
Bild 8:
Blick zurück nach Osten zu den Nebelschwaden überm Flüelapass
Die Nebelschwaden im Osten sind deutlich dichter geworden. Der Flüelapass ist kaum noch zu erkennen. Ich hoffe, dass das bisher wolkenlose Wetter rund um den Schwarzhorngipfel noch hält, bis ich oben bin.
Bild 9:
Das letzte Wegstück hoch zur Schwarzhornfurgga
Bild 10:
An der Schwarzhornffurgga angelangt! Der Blick nach Westen zu den Bergen jenseits des Dischmatales wird frei.
In weiter Ferne thront der mächtige Klotz des Piz Kesch, rechts davor (in der Bildmitte, mit Gletscher) liegt das Chueboenhorn.
Bild 11:
Blick nach Westen über die Dischmaebene hinweg.
Bild 12:
Nun wird es Zeit, sich an den Aufstieg zu wagen. Gleich zu Beginn ist das schwierigste und steilste, aber völlig harmlose Stück zu überwinden. Bereits nach dem ersten Aufschwung hat sich der Blick schon wesentlich geweitet.
Und immer noch bietet der Blick nach Osten einen atemberaubenden Anblick. Und immer noch gelingt es den Wolken zum Glück nicht, sich nach oben auszudehnen. Nur die Täler sind nebelgefüllt. Doch je höher man steige, umso mehr Gipfel ragen aus dem Nebelmeer empor.
Bild 13:
Nochmals das Massiv des Piz Kesch
Von hier aus ist der restliche Anstieg, abgesehen von dem deutlich spürbaren Sauerstoffmangel auf einer Höhe von um die 3 000 m ein Kinderspiel. Mir kommt dabei zugute, dass ich bereits die vergangenen Tage in ziemlichen Höhen verbracht und dadurch schon ziemlich gut angepasst bin. Der Weg zum Gipfel verläuft über einfach zu überwindende, schräge Geröllfelder.
Fast geschafft. schon von hier aus ist zu erkennen, dass es sich um kein einsames Gipfelglück handeln wird.
Bild 14:
In südlicher Richtung werden weit in der Ferne auch die riesigen Eisriesen rund um die Berninagruppe im Engadin sichtbar.
Bild 15:
Am Gipfel angelangt! Ein atemberaubendes Panorama eröffnet sich. Es ist zwar kalt (es ist erst neun Uhr) aber Dank der Sonne und der Abwesenheit von Wind kann man es gut aushalten. So verbringe ich insgesamt die nächsten fast eineinhalb Stunden auf dem geräumigen Gipfelplateau, immer wieder aufs Neue beeindruckt vom Panorama, dem Blick in die Tiefe und von den neu ankommenden Wanderern.
Bild 16:
Blick nach Westen (um Arosa?) zu einem markanten Felsklotz.
Bild 17:
Davos und dahinter/darüber die Weißfluh, die ihrem Namen alle Ehre macht
Bild 18:
Gipfel-Steinmännchen, etwas zweckentfremdet
Bild 19:
Blick nach Süden zu den Gletschern über der Radönt-Ebene. Erst von hier aus fallen mir die Gletscherseen auf.
Bild 20:
Gipfelglück
Bild 21:
Nebelfelder und Gipfel im Osten
Bild 22:
Blick vom Gipfel zum Flüelapass mit dem Schottensee und dahinter dem kleineren Schwarzsee.
Bild 23:
Nochmals der Piz Kesch - das muss sein!
Bild 24:
Die Seenplatte im Moränengebiet über der Talebene Radönt
Bild 25:
Am Gipfel. Blick nach Osten.
Bild 26:
Die Engadiner Bergriesen - mit dem scharf geschnittenen Biancograt (rechts)!
Bild 27:
Ein hängender Gletscher im Süden (um den Piz Vadret)
Bild 28:
Stimmungsbild
Bild 29:
Blick nach Norden zu den Bergen um Davos. Die Wolkenhaube ist noch nicht bedrohlich, kündet aber von drohenden Gewittern.
Bild 30:
Blick hinunter zum Flüelapass mit dem Schottensee und dahinter dem kleineren Schwarzsee.
Bild 31:
Nun ist genug gesehen, gestaunt und pausiert - es muss Abschied genommen werden. Der erste Abstieg führt an eine Abbruchkante, von der aus man einen herrlichen Blick hinunter auf Dürrboden hat (hier abgebildet: Gehöft im Dischmatal).
Bild 32:
Die etwas anspruchsvollere Stelle kurz vor dem Sattel (Schwarzhornfurgga).
Bild 33:
Nun steige ich von der Schwarzhornfurgga ab und gelange sehr schnell an eine offizielle Verzweigung Richtung Grialetsch-Scharte. Der Pfad führt durch extrem felsiges Gelände, das immer mehr an eine Mondlandschaft erinnert, auch in seiner endlosen Verlassen- und Verlorenheit. Ein Mann, dem ich erst vor ein paar Minuten begegnet bin, kehrt zurück, da er sich nicht sicher ist, ob er den Weg findet - so einfach gebe ich mich nicht geschlagen.
Blick zurück zum Schwarzhorn-Gipfel und seiner (vielfarbigen) Ostflanke.
Bild 34:
Nun wendet sich der Blick weg von der Rückschau auf den 3000er und vorwärts nach Süden. Der Weg führt einen steilen Hang hinab, von dem man einen guten Überblick über die vor mir liegende Ebene bekommt.
Einige der Gletscherseen, die ich, den offiziellen Weg verlassend, erkunden will.
Bild 35:
Die Restgletscher an den Bergflanken.
Bild 36:
Geröllflanke, die es herabzusteigen gilt.
Bild 37:
Über dem Schwarzhorn bilden sich nun immer mehr bewölkte Stellen
Bild 38:
Ich bewege mich nun querfeldein immer am Rande des Gletschers entlang oder dort, wo es interessant zu sein scheint. Ein Weg ist nun nicht mehr zu erkennen.
Der Gletscher-See, an dessen anderer Seite der offizielle Weg entlang führt.
Bild 39:
Unerwartet gelange ich an einen weiteren kleinen See. Erst auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass der Hang aus gefrorenem Eis besteht, das von Geröll bedeckt ist und so in der Landschaft fast gänzlich verschwindet. Das kleine Seelein fasziniert mich und ich verwende die nächste halbe Stunde dazu, den See, das Eis und wie ein kleiner Schulbub die filigranen Formen an dessen Ufer zu studieren.
Bild 40:
Was ist das?
Ein Luftbild? Ein Blick in ein Flusstal? Der Phantasie sind bei diesem und den weiteren Bildern keine Grenzen gesetzt. In allen Fällen handelt es sich aber um nicht mehr als einen halben Meter große Gebilde. Feiner Gletscherabrieb hat sich wie Lehm abgesetzt, und diese Sedimente wurden durch die Regenfälle und die verschiedenen Wasserstände der vergangenen Wochen zu bizarren und filigranen, scheinbar geschichteten Gebilden geformt.
Gut zu beobachten ist, dass das Gletscherwasser keinesfalls klar und blau erscheint, sondern milchig getrübt durch die mikroskopisch kleinen Teilchen des Gletscherschliffs.
Bild 41:
Zum Staunen
Bild 42:
Höhenlinien
Bild 43:
Bild 44:
Etwas für Verliebte?
Bild 45:
Sedimentation und Erosion - geprägt durch ein kleines Hindernis im flachen Bachlauf.
Bild 46:
Blankeis auf Höhe des Wasserspiegels
Bild 47:
abschmelzende Gletscherkante
Bild 48:
Das ist alles, was von den Gletschern übrig geblieben ist. Keine schützende Schneedecke bewahrt den Gletscher an diesem warmen Sommertag vorm Abschmelzen.
Bild 49:
Nochmals das Schwarzhorn
Inzwischen habe ich die Gletscherwelt verlassen und dabei den offiziellen Wanderweg überquert. Bald gelange ich an die von den sich zurückziehenden Gletschern gebildete Gesteinskante. Die steile Flanke ist in dem groben Geröll gut zu queren, auch ohne dass ein Weg vorhanden wäre. Bald habe ich die Endmoräne gequert und stoße auf der anderen Bergflanke auf den Weg, der von der Grialetsch-Scharte herunter kommt.
Bild 50:
Der Hauptsee in der Radönt-Ebene
Auf der anderen Bergflanke sieht man den Weg, der als Normalroute für für den Anstieg zum Schwarzhorn verwendet wird.
Bild 51:
Flüela-Passstraße hinunter nach Susch.
Nun kommt der Endabstieg, der Blick wendet sich nun ab vom Schwarzhorn und geht wieder mehr Richtung Osten. Zunächst muss ein Stück weit ins Tal abgestiegen und dann der Gegenhang wieder erklommen werden, bis ich an der Verzweigung von heute morgen angelangt bin. Danach geht es auf dem selben Weg wieder zurück zum Parkplatz. Es ist erst kurz nach Mittag, als ich die Heimfahrt antrete.